Invasive Arten verursachen weltweit mehr als 423 Milliarden Dollar Kosten pro Jahr
Über 3500 invasive Arten schädigen die Ökosysteme weltweit. Viele davon beschleunigen das Artensterben. Invasive Arten beeinträchtigen auch die Produktion von Nahrungsmitteln, den Zugang zu sauberem Wasser und die menschliche Gesundheit. Die Folgekosten beziffert der Weltbiodiversitätsrat IPBES in einem am Montag vorgestellten Bericht auf über 423 Milliarden Dollar pro Jahr. Dieser Wert vervierfache sich aktuell alle 10 Jahre. Die Analysen der Forschenden zeigen aber auch, dass sich die weitere Zunahme und Ausbreitung invasiver Arten und der Folgeschäden durchaus eindämmen liesse.
Image: Brigitte Marazzi20 Jahre Biodiversitätsmonitoring Schweiz: eine Erfolgsgeschichte mit Entwicklungspotenzial
Vor zwanzig Jahren startete die Schweiz als eines der ersten Länder weltweit eine systematische Überwachung ihrer Biodiversität. Die regelmässig erhobenen Daten bilden einen einmaligen Datenpool, um die Entwicklung der biologischen Vielfalt zu verfolgen und zusammen mit anderen Datenquellen auch Fragen zu den Ursachen zu beantworten. Es bestehen aber noch Lücken, etwa bei den Insekten und anderen wirbellosen Tieren oder bei Gewässerorganismen. Das Monitoring zur Biodiversität sollte taxonomisch, räumlich und zeitlich ausgebaut werden, schreibt das Forum Biodiversität Schweiz der SCNAT in der soeben publizierten Jubiläumspublikation, worin das BDM-CH umfassend vorgestellt wird.
Image: Beat ErnstMit ganzheitlicher Bewertung der Biodiversität zu einer nachhaltigen Nutzung
Um den weltweiten Verlust der Biodiversität zu stoppen, braucht es neue Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen seitens der Politik. Das zeigen zwei Berichte, die der Weltbiodiversitätsrat in Bonn verabschiedet hat. Insbesondere gelte es, die Rechte der indigenen Völker zu stärken. Zudem brauche es eine umfassendere Bewertung von Naturwerten.
Image: Ram Prasad ChaudharySchweiz hat bei über 90 Prozent der Handlungsoptionen des Weltbiodiversitätsrates Handlungsbedarf
Die Schweiz hat bei über 90 Prozent der vom Weltbiodiversitätsrat vorgeschlagenen Handlungsoptionen Nachholbedarf, um diese wirksam umzusetzen. Welche Massnahmen in der Schweiz effektiv die Biodiversität schützen können, führt das Forum Biodiversität der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz gemeinsam mit dem Büro «Interface Politikstudien» sowie weiteren Fachleuten in einem Bericht und einem Faktenblatt detailliert auf. Künftig soll die Messlatte für die Biodiversitätspolitik der Zustand der Biodiversität sein, schreiben die Autorinnen und Autoren. Sie sehen die Massnahmenpakete als Grundlage, um diese im Dialog mit den verschiedenen Akteursgruppen zu konkretisieren und umzusetzen.
Image: Sandra SchwabAkademien schlagen nationale Planung von prioritären Gebieten für Energieanlagen sowie für Biodiversität und Landschaft vor
In ihrer am Montag publizierten Stellungnahme zu den geplanten Änderungen des Energiegesetzes schlagen die Akademien der Wissenschaften Schweiz einen integralen raumplanerischen Ansatz vor: die Schweiz soll breit abgestützt prioritäre Gebiete für Energieanlagen sowie für Landschaft und Biodiversität festlegen. Dadurch könnten Konflikte entschärft und die Ziele in den Bereichen Energie, Klima, Landschaft und Biodiversität unter einen Hut gebracht werden.
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